Im Frühjahr verbrachte ich ein paar Tage auf der Insel La Palma und
lernte nicht nur die Wollflocke kennen, sondern auch Bettina eine Cochenille- Sammlerin.
Für mich als Pflanzenfärberin war es sehr interessant, die kleinen färbenden Läuse an den Kakteen
einmal in Natura zu sehen.
Bettina erzählte mir, wie die Läuse nun gesammelt
und getrocknet werden. Eine wirklich mühselige Arbeit. Dabei fiel mir auf, dass es da auch Unterschiede in Farbe und
Größe gab. Unterschiedliche Sammelstellen waren der Grund.
Ob diese nun auch unterschiedlich färben, konnte Bettina mir nicht
sagen, gab mir aber vier Proben zum probieren mit. Hier nun mein
Färbeexperiment dazu.
Zuerst wurden alle Zutaten genau abgemessen und die Proben
beschriftet.
Gemahlen sahen die Cochenille- Proben ebenfalls etwas unterschiedlich
aus.
Nach einer Nacht Einweichzeit - auch hier geringe Unterschiede - kochte ich
jede Probe separat ab und färbte zwei Züge - Milchschaf und Lammwolle.
Beim
ersten Zug waren die geringen Unterschiede am besten zu sehen. Das Tütchen 1 und 4
färbten eindeutig mehr violett und die 2. Und 3. Probe ergab im ersten Zug
einen schönen Rot- Ton. Beim zweiten Zug mit Lammwolle waren die Unterschiede
dann kaum noch vorhanden. Leider konnte ich die Unterschiede nicht so richtig mit meiner Kamera einfangen, aber es gab sie.
Und da die färbende Läuse über eine Menge Färbekraft verfügen, habe ich alle Proben vereint und noch ca. 400g meliertes ostfriesisches Milchschaf darin gefärbt.Ich freue mich jetzt schon darauf, es zu verspinnen.
Passend zum schönen Cochenille -Rot gab es noch eine schöne knallige Grünfärbung, aber dazu mehr in einem neuen Post.
Liebe Inselgrüße aus der Färbeküche
Eure Sheepy