Dienstag, 3. September 2013

Neues aus meiner Färbküche - Teil2




So viel Lob in euren Kommentaren, ich danke euch dafür und natürlich auch meinen Pflanzen aus meinem Garten, denn sie belohnen mich nun mit dieser Farbenpracht.
Zur Frage mit dem Sud....
Im allgemeinen halte ich mich immer an die Faustregel 2:1 bei frischen Färbedrogen und 1:1 bei getrockneten Färbematerial.  Das heißt für 100g Wolle nehme ich 200g frische Blüten oder Blätter oder 100g getrocknet... Es gibt natürlich auch Ausnahmen. Zum Beispiel die Färbekamile ist meist so intensiv, da reicht auch eine geringere Menge. Das frische Material wird  für eine Stunde ausgekocht und dann kann die Färberei schon beginnen. Werden getrocknete Färbedrogen verwendet, werden diese über Nacht in Wasser eingeweicht und am nächsten Tag erst ausgekocht.

Doch nun zu meinen restlichen Färbungen

Färbung mit Cochenille



Cochinelle sind Schildläuse, welche auf Kakteen gezogen und geerntet werden. Man zählt sie zu den Pflanzenfarben.
Für ein kräftiges Rot setze ich 15g gemahlene Cochenille für 100g Wolle am Vorabend an. Dazu kommen noch ca. 7g Weinsteinrahm.



Ist die Färbeflotte nach den ersten Zügen nun etwas dünner, kann man mit Cochinelle ganz tolle Überfärbungen erzielen. Krapp erhält einen schönen Rotton, Blauholz und Indigo werden zu schönen Violett- und Beerentönen. Cochenilleflotten sind sehr ergiebig, also genügend Wolle vorbereiten ;O)
 .
Färbung  mit Sonnenhut



Es gibt doch immer wieder Experimente, welche mich überraschen. Dazu gehörte in diesem Jahr die Färbung mit Sonnenhut. Gelber,weißer und pinkfarbender Sonnenhut wachsen schon länger in meinem Garten. In diesem Jahr bin ich auf eine neue Farbe gestossen und da sie quasi im Eingang meiner Färbeküche steht, konnte ich  nicht wiederstehen. Die Blüten waren schon sehr weit, als ca. 200g in mein Färbekessel  wanderten. Die Flotte war kräftig rot und welcher Farbton kommt da meist raus...jawohl...ein tolles Grün. Knappe 200g Wolle habe ich gefärbt und da ich kein Hellgrün mehr wollte, brach ich nach dem zweiten Zug das Experiment ab.

Grüntöne wollen oder können die Kameras meistens nicht, eigentlich ist es viel kräftiger


gefärbt und gefilzt ...gefreut...

Noch einmal habe ich so richtig in den Farben der Natur schwelgen können, denn im September werde ich wohl nicht mehr dazu kommen, in meine Färbetöpfe zu gucken.
Dafür erwarten mich viele andere schöne Events, auf die ich mich sehr freue und vorbereiten muss.
Deshalb werde ich auch im September eine kurze Bloggerpause einlegen. Also nicht wundern, wenn es hier ein bisschen ruhiger wird.

Eure Sheepy